Darmgesundheit und Gewicht.

Lana Skobeleva
29/08/2024

Unsere Darmgesundheit scheint zwar maßgeblich an unserem Gesundheitsstatus beteiligt zu sein, dennoch ist dieses Gebiet aktuell noch nicht ausreichend erforscht. Manche Aussagen können wohl bereits getroffen werden, jedoch bedarf es auf jeden Fall weiterer Prüfungen und Forschungen.

Das Mikrobiom beschreibt die Gesamtheit aller im Darm lebenden Mikroorganismen. Aktuellen Forschungen zufolge dürften das an der Zahl über 100.000 Milliarden sein.

Die Aufgaben dieser Mikroorganismen sind vielfältig. Sie helfen zum Beispiel bei der Aufnahme der Nährstoffe, unterstützen die Darmbeweglichkeit und verhindern, dass Krankheitserreger eindringen.  Die gesundheitsförderlichen, können sogar die Produktion von Entzündungsbotenstoffen reduzieren, denn sie verdrängen die schädlichen Darmbakterien.

 

Die Zusammensetzung des Mikrobioms ist sehr individuell, wir können es aber beeinflussen, zB durch Ernährung, Alkoholkonsum, Zigarettenkonsum, Medikamente und Stress.

Diese Faktoren sind unter anderem ausschlaggebend dafür, ob wir mehr „gute“ oder „schlechte“ Darmbakterien beherbergen.

Auch unser Gehirn scheint der Darm über die Darm-Hirn-Achse zu beeinflussen, somit wirkt er sich nicht nur physisch, sondern auch psychisch auf unsere Gesundheit aus. Dieses Phänomen bedarf allerdings noch Überprüfung und weiterer Forschung.

Einige Mechanismen konnten Forscher bereits ableiten wie z.B

Die Zusammensetzung des Mikrobioms ist bei adipösen und nicht-adipösen Menschen unterschiedlich. Manche Bakterienstämme sind bei adipösen Menschen häufiger anzutreffen.

  • Bei einem gestörten Mikrobiom kann die Durchlässigkeit des Darms gestört werden – man spricht vom „Leaky Gut“. Dadurch werden weitere Entzündungsprozesse im Körper gefördert, was wiederum mit einer Gewichtszunahme verbunden sein kann.
  • Beeinflussung des Stoffwechsels durch kurzkettige Fettsäuren. Diese entstehen bei der Verstoffwechselung von Ballaststoffen durch die Darmbakterien. Sie spielen eine Rolle bei der Regulation des Appetits und des Fettstoffwechsels.
  • Einfluss von Prä- und Probiotika. Die Einnahme beider Stoffe kann das Mikrobiom positiv beeinflussen und somit die Gewichtsreduktion unterstützen.
  • Einfluss von Ballaststoffen- Das Wachstum förderlicher Bakterien kann durch eine ballaststoffreiche Ernährung gefördert werden, außerdem wird die Produktion der kurzkettigen Fettsäuren gesteigert. Zudem wird die Kalorienaufnahme durch den sättigenden Effekt oftmals reduziert.

Wie kann ich meinem Darm also etwas Gutes tun ?

Ballaststoffreiche Ernährung

Ballaststoffe sind pflanzliche Nahrungsbestandteile, die unverdaulich sind. Sie finden sich beispielsweise in Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst, Nüssen und Samen. Es gibt präbiotische Ballaststoffe wie Inulin, die den „guten“ Darmbakterien Nahrung liefern. Entscheidend ist das vor allem, wenn wir probiotische Lebensmittel wie Joghurt gegessen haben – diese Bakterien kommen ohne Nahrung großteils tot im Darm an. Für den Darm sind sie besonders wichtig, denn sie regen die Verdauung und die Darmbewegung an. Zudem wird die Produktion der kurzkettigen Fettsäuren gefördert.

Probiotische Lebensmittel

Darunter versteht man förderliche Bakterien, die über Nahrung in unseren Darm gelangen können. „Können“, da das die Theorie ist. Oftmals ist das nicht der Fall, denn es gibt einige Hindernisse wie z.B die Magensäure oder das Fehlen von präbiotischen Lebensmitteln. Außerdem sind auch die aufgenommene Menge und der Bakterienstamm entscheidend.

Enthalten sind diese Bakterien z.B in Naturjoghurt, Kefir, Parmesan, Mozzarella, Gouda, Buttermilch, fermentierten Lebensmitteln wie Kimchi, Sauerkraut, Tempeh oder Miso. Auch hier besteht weiterer Forschungsbedarf.

Ausreichende Hydration

Dadurch unterstützen wir unsere Verdauung und die Bewegung des Darms. Geeignet sind

kalorienfreie bzw. -arme Getränke wie Wasser und ungesüßter Tee.

Zucker und künstliche Süßstoffe meiden

Beide Stoffe können das Gleichgewicht der Darmflora negativ beeinflussen.

Gesunde Fette einbauen

Manche Fette können Entzündungen hemmen. Das trifft z.B auf  die Omega-3-Fettsäuren in fettem Seefisch, Walnüssen, Leinsamen und Rapsöl zu.

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